Mittwoch, 25. April 2012

Voll im Eimer

So langsam kann man sich daran wagen, Kartoffeln zu setzen. Das funktioniert auch im Kleinen, ohne dass man den ganzen Balkon mit Erde aufschütten muss. Man braucht nur ein ausreichend großes Pflanzgefäß, zum Beispiel einen handelsüblichen Eimer. (Wichtig: Unten Löcher rein machen, damit sich keine Staunässe drin bilden kann!) Wenn ihr den habt, fehlt euch noch eine Kartoffel. Es gibt im Fachhandel extra Setzkartoffeln zu kaufen. Die sind, im Gegensatz zu dem konventionellen Speisekartoffeln im Supermarkt, nicht gegen Auskeimen behandelt (logisch, das will man ja gerade bei Knollen, die man einbuddelt, aber nicht bei denen im Vorratsschrank). Ebenfalls nicht behandelt sind Bio-Speisekartoffeln in Demeter-Qualität. Guckt einfach mal auf dem Wochenenmarkt! (Da kann man Gemüse ja auch meist einzeln, also in kleinen Mengen kaufen.) Nun sucht ihr euch eure Lieblingskartoffel aus und legt sie auf die Fensterbank, bis sie auskeimt. Das müsst ihr allerdings nicht machen wenn ihr ungeduldig seid, ihr könnt auch ganz frische Kartoffeln einbuddeln, die keimen dann in der Erde aus.
Jetzt kommt meine Handbreit-Regel zum Einsatz:
Ihr füllt in den Eimer (oder in den Blumenkübel) eine handbreit Erde. Darauf legt ihr eure Kartoffel.



 Jetzt füllt ihr vorsichtig wieder eine handbreit Erde auf. Angießen, fertig. Es ist vollkommen richtig, dass das Gefäß nicht ganz voll ist. Nach zwei bis drei Wochen sollten die ersten Blätter zu sehen sein. Ihr wartet, bis die Sproßachsen, na, wie hoch sind? Richtig, ne Hand breit. Dann füllt ihr soviel Erde auf, bis nur noch die obersten Blattspitzen aus der Erde gucken.Das regt die Pflanze an, noch höher zu wachsen, bis ihr sie wieder zuschüttet. Das macht ihr, bis das Gefäß voll ist. Das hat den Sinn, dass die unterirdische Sproßachse der Kartoffel sehr lang wird, sie also viel Platz hat, um Tochterknollen zu bilden. Das wird in der kommerziellen Landwirtschaft auch gemacht und nennt sich "anhäufeln". Dazu werden per Maschine kleine Wälle auf die Kartoffelreihen aufgeschichtet.
Tipp: Der Vorteil von Pflanzgefäßen ist, dass man sie in sehr kalten Nächten reinholen kann. Also achtet bis zu den Eisheiligen (Mitte Mai) auf die Temperaturen!



Wir haben dieses Jahr drei blaue Kartoffelsorten gesetzt. Weil meine Mitbewohnerin blaue Kartoffeln lustig findet. Demnächst also mehr von der Blauen Anneliese, dem Blauen Schweden und Violetta!


3 Kommentare:

  1. Tolle Idee! :D

    Am liebsten würde ich auch sowas ausprobieren, aber mein Freund mag noch etwas Platz zum Sitzen auf unserem Balkon behalten. *g*

    Wieviele Kartoffeln bekommst du denn ca. dabei raus?

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    1. Hallo!

      Letztes Jahr hatte ich eine Kartoffelpflanze, die neun Tochterknollen gebildet hat. Man kriegt also schon ein bisschen was raus. :-)

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  2. Super Idee :-) Zum Glück haben wir seit wenigen Monaten einen eigenen Garten mit viel Platz ;-) :-)

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